Kinderkurbelsatz

Umbau 2008

Bei dem „Transport“ von Kindern auf dem Fahrrad, haben sich unter Tandemfahrern Kinderkurbelsätze über die Jahre sehr bewährt. Unser Problem dabei war, dass die Standardkurbeln viel zu lang und zu breit für Johanna waren.


Normalerweise haben die Kurbeln eine Länge von 125 mm. da aber unsere Tochter für Ihr Alter ein wenig zu kurz geraten ist,

sind 125 mm viel zu lang.

Bei einer Probefahrt mit einem geliehenen Triplet haben wir festgestellt, dass die Kurbeln für Johanna viel zu lang waren, außerdem war der Lenker zu niedrig und zu weit weg.


Johanna hatte zwar sehr viel Spaß daran endlich nicht mehr im Anhänger zu sitzen sondern „mittreten“ zu können, allerdings war die Sitzposition nicht für längere Strecken geeignet.

Als Basis diente uns anfangs ein geerbter Santana-Klemmblock. Mit den Reduzierhülsen für die Aluminiumrahmen passte er genau an das Teleskoprohr unseres neuen Co-Motion Trident.


Als erstes bauten wir ein schmaleres Tretlager ein, zum einen um den Abstand der Pedale für Johanna so klein wie möglich zu halten und zum anderen um eine bessere Kettenführung zum unteren Tretlager zu bekommen.

Da uns die alte Kurbelgarnitur nicht mehr gefiel und außerdem mit 125 mm zu lang war, schauten wir uns ein wenig um und bestellten bei customcranks eine Kurbel mit Pedalbohrungen bei 80 mm und 100 mm Kurbellänge.


Passend dazu bestellten wir gleich die Kettenblätter und einen Kettenschutzring.

Um die Kinderkurbel mit der Syncronkurbel zu verbinden sind Kette und ein drittes Kettenblatt an der Syncronkurbel notwendig. Die beiden Syncronketten des Tridents laufen in die gleiche Richtung und müssen dadurch keinen besonderen Abstand zueinander haben. Die Syncronkette zum Kinderkurbel läuft aber im 90 Grad Winkel zu den anderen Syncronketten. Hier muss der Abstand so groß sein, dass die Ketten nicht schleifen oder sich verhaken können. Über  5 mm Passringe, die wir ebenfalls von customcranks bezogen haben, erhielten wir genug Platz zwischen den Ketten mit ausreichend Abstand zum Rahmen.

Bei den Pedalen verwenden wir handelsübliche Pedale mit Körbchen. In der ersten Saison haben wir Johanna noch mit zusätzlichen Bändern an den Pedalen gesichert, damit sie nicht unbeabsichtigt aus den Pedalen rutschen konnte. In der zweiten Saison war Johanna schon so sicher, dass sie die zusätzliche Sicherung nicht mehr benötigte. Inzwischen kann sie sich die Körbchen schon selber mit den Füssen angeln.


Zum Vorbau:


Da die Standard- Lenker- Vorbaukombination für Kinder nicht passt und von den Tandemherstellern nur die Kinderkurbeln (ohne Lenker und Vorbau) angeboten werden ist auch hier Bastelarbeit angesagt.

Beim Vorbau bietet Co-Motion zwar einen längeren verstellbaren Stoker-Vorbau an, der war uns aber zu hässlich und zu unpraktisch.

Beim Ausmessen des Stokervorbaus habe ich festgestellt, das der Vorbaueinschub den gleichen Durchmesser (29,8mm) hat wie die Tandemsattelstützen von Co-Motion und Santana.....





...Ich habe also einen extralangen und verstellbaren 1 Zoll (25,4 mm) Einsteckvorbau gekauft. Dann habe ich den Klemmmkonus und die Klemmschraube entfernt...








...Dann habe ich eine alte Sattelstütze der Länge nach aufgesägt und passend abgeschnitten...









...Jetzt musste ich nur noch die so entstandene Reduzierhüllse innen ein wenig auffeilen, da der Innendurchmesser der Hülse kleiner war als der Vorbaudurchmesser...







...Beides zusammen passt dann hervorragend in den Stokervorbau von Co-Motion und kann über dessen Schrauben gut geklemmt werden.

Der Lenker sollte möglichst schmal sein (sonst sieht das Kind aus als wäre es gekreuzigt worden) und möglichst viele Griffpositionen bieten.

Wir entschieden uns für einen Jugend-Rennlenker mit einer breite von 38 mm. zusätzlich montierte ich ein paar einfache Lenkerhörnchen, so dass die Hörnchen nach Innen zeigen, wodurch eine für das Kind sehr entspannte Griffposition entsteht.

Dafür müssen die Klemmschellen der Hörnchen ein wenig aufgefeilt oder geweitet werden, da die geraden Lenker einen anderen Durchmesser haben als Rennlenker. Dann noch Lenkerband drumgewickelt, Klingel (Hupe) nicht vergessen (ganz wichtig!!!) und fertig ist der Kinder-Stokerplatz.